Ich versuche das mal aufzuschreiben, weil es mich gerade wieder anspringt:
Da ploppte schon wieder der Gedanke in meinem Kopf auf:
"Wir sind eigentlich nur interessant in unseren Rollen."Ich kann mich erinnern, dass ich diesen Gedanken vor einiger Zeit schon einmal hatte.
Die Begebenheit war irgendwie ähnlich, wenn ich mich richtig erinnere...
Mir wird das immer mal wieder deutlich, bei den Begegnungen, die ich im Internet habe mit den Leuten, mit denen man sich in diversen Foren oder Chats bzw. Discord so austauscht. Die Begegnungen legen sich irgendwann auf ein Thema fest, das man mit den gleichen Personen bespricht (z.B. Fandoms) oder es kommt vor, dass die Art der Begegnung immer im Wesentlichen gleich abläuft (einer stellt Fragen, der andere antwortet). Sobald sich daran etwas ändert, z.B. wenn man mit den Leuten, mit denen man sonst hauptsächlich über Fandoms spricht, mal über etwas anderes reden möchte, gerät das Ganze ins Stocken. Genauso wenn man anfängt nicht immer nur Fragen zu stellen, sondern auch von sich selbst erzählt - es wird nicht darauf eingegangen.
Oder wenn ein Gespräch mal heikler wird, man vielleicht Missfallen äußert oder deutliche Kritik an einem Standpunkt äußert, also wenn sich irgendein unangenehmes Störgefühl einschleicht...
Man hat die Rolle abgelegt, die man begonnen hat für die andere Seite zu werden/zu spielen und daran besteht kein Interesse.
Es besteht kein Interesse an einem weiteren Ausbau der Bekanntschaft (klingt etwas hölzern, aber mir fällt nichts Besseres ein).
Es besteht kein Interesse daran mehr über eine Person zu erfahren, über ihre Rolle hinaus, auf die man sie (wahrscheinlich meistens unbewusst) festgelegt hat.
Die Person hinter dieser Rolle interessiert überhaupt nicht.
Wir be-nutzen und ver-nutzen uns die ganze Zeit, aber begegnen uns nicht auf tieferer Ebene.
Und derjenige, der eine Rolle spielt, die gerade am interessantesten ist oder das größere Vergnügen bringt oder eben den größten Nutzen für Jemanden, z.B. weil er gerade das aktuellste Interesse teilt, der wird sofort bevorzugt und die anderen in den Hintergrund geschoben.
Machen wir das alle? Ist das normal?
Wieso hab ich dann das Gefühl, dass mich das stört? (Wobei auf meine Gefühle kein Verlass ist, das muss also nichts heißen).
Naja, fiel mir nur irgendwie auf.